Diese sechs aus der Schöpfung bekannten Grundprinzipien des Lebens werden in der NGE "Wachstumskräfte" genannt. Sie sind sozusagen die "Urkräfte" in Gottes geistlicher Schöpfung, die es - wie in der Natur - geistlichem Leben ermöglichen, sich zu entfalten.
Aus dem Buch: Farbe bekennen mit Natürlicher Gemeindeentwicklung von Christian A. Schwarz, @ NCD Media, Emmelsbüll
Für manch einen mag es "gewöhnungsbedürftig" sein, mit "Wachstumskräften" zu argumentieren, die so nirgends in der Bibel genannt werden. Und doch - wenn man genauer hinschaut, kommen sie alle immer wieder dort vor. Natürlich gibt es auch viele Gemeinden, die wachsen und diese sechs Prinzipien noch nie so benannt oder entdeckt haben. Und doch wenden sie sie unbewußt - intuitiv richtig - an, was dann entsprechend positive Auswirkungen hat.
Wenn es denn aber nun so einfache Grundprinzipien aus der Schöpfung gibt, die ganz natürlich zu Gemeindewachstum führen - warum werden sie dann nicht schon längst überall angewendet?
Die Antwort ist zum einen, dass wir in unserem Denken und Handeln viel stärker von der umgebenden Technik-getriebenen Welt geprägt, in der alles menschlich "machbar" erscheint - wenn man nur
genug Kraft, Geld und Energie einsetzt. Dass hier vieles gelingt, aber die Natur (die Umwelt) dabei oft auf der Strecke bleibt, wird mehr und mehr offensichtlich. Dieses Denken unterscheidet sich
daher radikal davon, "von-selbst-Wachstum" zu fördern - und behindert es oft entsprechend.
Zum anderen liegt eine mangelnde Freisetzung der Wachstumskräfte einfach darin begründet, dass es einfach anstrengend und mühsam ist, eine Gemeinde immer wieder entsprechend auszurichten. Es geht
oft genug darum, Gewohntes loszulassen oder auch manchmal darum, eigene (wohlverdiente) Positionen aufzugeben. Es geht darum, der Gemeinde zu dienen, damit Gott zum Zuge kommt - es geht um Gottes
Reich, nicht um uns. Und das ist oft schwer, weil unsere "alte Natur" oft seine ganz anderen Vorstellungen hat.
Aus dem Buch: Farbe bekennen mit Natürlicher Gemeindeentwicklung von Christian A. Schwarz, @ NCD Media, Emmelsbüll
Setzt man die sechs Wachstumskräfte in einer Gemeinde frei, bekommen die acht Qualitätsbereiche auf einmal bestimmte Adjektive - Leitung ist dann z.B. nicht nur wie oft angestrebt "vollmächtig", sondern v.a. "bevollmächtigend" (hilf also der Gemeindegliedern, in ihren Gaben gemäß Gott zu dienen).
Die NGE bezeichnet sich selbst als "natürliche" Gemeindeentwicklung - sie wendet bewusst Prinzipien aus der Schöpfung auf das Gemeindeleben an und unterscheidet sich damit von manchen eher
"Management"-orientierten Ansätzen (wobei Management-Kompetenz in der Leitung sehr wohl einen großen Wert hat). Solche Ansätze gehen zumindest zum Teil davon aus, dass Gemeindewachstum "machbar"
ist - ein Gedanke, der der NGE zutiefst fremd ist.
Die NGE geht fundamental davon aus, dass geistliches Leben wie das Leben in der Schöpfung "von selbst" wächst, wenn man es denn nur lässt. Die Gemeinde ist quasi genetisch von Gott darauf
"programmiert", zu wachsen - Jesus verwendet hier das Bild vom Sauerteig, der den ganzen Teig durchsäuert (Mt 13,33). Es ist Gott, der das Wachstum wirkt - es ist sein Heiliger Geist, der
Menschen verändert und dazu bewegt, Christen zu werden und Gott nachzufolgen. Unsere Aufgabe ist es, dem Reich Gottes nicht im Wege zu stehen, seinen Auftrag zu befolgen und ihn wirken zu
lassen.
In der Natur gibt es sechs Grundprinzipien, die biologisches Leben kennzeichnen - und alles wirken in einem Ökosystem dabei mit, dass Leben "von selbst" wächst:
Aus dem Buch: Farbe bekennen mit Natürlicher Gemeindeentwicklung von Christian A. Schwarz, @ NCD Media, Emmelsbüll
Diese "sechs Wachstumskräfte" in einer Gemeinde nachhaltig freizusetzen, ist das Ziel der NGE. Es geht sozusagen darum, in der Gemeinde ein gesundes "Ökosystem" zu schaffen, in dem sich Leben gemäß seinem schöpferischen Auftrag entwickeln und entfalten kann.