Die in den neunziger Jahren durchgeführte weltweite Studie zum Gemeindeaufbau förderte acht Qualitätsbereiche zutage, in denen sich wachsende und schrumpfende Gemeinden messbar voneinander unterscheiden: Leitung, Mitarbeiter, Spiritualität, Strukturen, Gottesdienst, Kleingruppen, Evangelisation und Beziehungen:
Aus dem Buch: Natürliche Gemeindeentwicklung von Christian A. Schwarz, @ NCD Media, Emmelsbüll
Im Gegensatz zu anderen Gemeindeaufbau-Ansätzen basiert die NGE nicht darauf, Konzepte von einzelnen "Modellgemeinden" zu übernehmen. Vielmehr verwendet sie Prinzipien, die weltweit über alle Denominationen hinweg nachweisbar sind.
Aus dem Buch: Natürliche Gemeindeentwicklung von Christian A. Schwarz, @ NCD Media, Emmelsbüll
Damit ist z.B. sichergestellt, dass nicht Prinzipien vorgegeben werden, die nur ab einer bestimmten Größe von Gemeinden gelten oder die nur in einer bestimmten Kultur wirksam sind.
Die durch die weltweite NGE Studie identifizierten Merkmale wachsender Gemeinden bilden die Basis, die Qualität einer jeweiligen Gemeinde objektiv messen zu können. Folgendes Schaubild zeigt die zentrale Frage auf, um die es bei dem jeweiligen Qualitätsmerkmal geht:
Aus dem Buch: Farbe bekennen mit Natürlicher Gemeindeentwicklung von Christian A. Schwarz, @ NCD Media, Emmelsbüll
In der Praxis sind in einer Gemeinde natürlich nicht alle Qualitätsmerkmale gleich stark ausgeprägt, d.h. eine Gemeinde hat ihre besondere Stärken in bestimmten Bereichen und ebenso ihre eigenen Schwächen in anderen Gebieten. Oft liegen diese aber ganz woanders, als die Gemeinde (oder auch die Gemeindeleitung) sie vermutet - und es stellt sich gerade das, was intuitiv als Stärke eingeschätzt wurde, als Schwäche heraus, wenn ein NGE-Profil erhoben wird. Dies ist eine große Stärke des statistischen Ansatzes der NGE: er liefert objektive Vergleichszahlen (im Verhältnis zum jeweiligen Landesdurchschnitt,) keine subjektiven (und oft betriebsblinden) Einschätzungen der aktuellen Situation.
Der schwächste Bereich unter den acht Qualitätsmerkmalen bedarf besonderer Aufmerksamkeit, weil er am stärksten das Gesamtwachstum der Gemeinde blockiert. An dem klassischen NGE-Bild der "Minimumtonne" wird deutlich, was damit gemeint ist:
Aus dem Buch: Farbe bekennen mit Natürlicher Gemeindeentwicklung von Christian A. Schwarz, @ NCD Media, Emmelsbüll
Gemeindewachstum wird in der NGE an der Entwicklung der durchschnittlichen Gottesdienstbesucher gemessen. Voraussetzung für eine Zunahme der Gottesdienstbesucher ist demnach, dass mehr Menschen den Gottesdienst besuchen. Ob die Gemeinde diese Besucher jedoch dauerhaft "halten" kann, hängt davon ab, wie hoch ihre Gemeindequalität in den genannten acht Bereichen ist. Schaut man jedoch genauer hin, entscheidet in dem Bild die niedrigste Gaube, wie viel Wasser (Gottesdienstbesucher) die Gemeinde wirklich halten kann. Alle anderen werden wieder abwandern, weil sie aus dem einen oder anderen Grund dort kein Zuhause finden. Es ist wie bei einer Kette - das schwächste Glied bestimmt, wann die Kette reißt.